Neues Mitglied in NRW

Wir freuen uns, unser erstes Mitglied in NRW begrüßen zu dürfen, das Center for Literatur (CfL) auf der Burg Hülshoff in Havixbeck bei Münster. Wir haben Adriana Martins Mota, Kuratorin für Access und Netzwerke zum Gespräch eingeladen und möchten mehr über das historische Gebäude und die Namensgeberin Annette von Droste-Hülshoff erfahren und warum sich das Team entschieden hat, sich MFF anzuschließen.

MFF: Einstieg: Kurz und Knackig
Wie setzten sich eure Besucher*innen zusammen? Mehr Bücherwürmer oder Lesemuffel?

Ich würde sagen: Bücherwürmer und Leseeinsteiger*innen.

Das CfL hatte ein Projekt mit dem Titel “GegenwartsErde”. Wie ist die Erde denn so im Münsterland? Staubig, lebendig, lehmig, locker, nährstoffreich?

Von allem ein bisschen, also: vielfältig.

An welchem Angebot des Center for Literature würde Annette von Droste-Hülshoff wohl gern mal mitgemacht haben?

Ich denke, ihr hätte der Droste-Spaziergang sehr gefallen. Droste hat die Natur beobachtet und sich von den Eindrücken inspirieren lassen. Es wäre auch total spannend, sich mit ihr in einem dieser Spaziergänge zu unterhalten und ihre Eindrücke aus erster Hand zu hören.

Danke! Jetzt geht es an’s Eingemachte: Kultur und Klima
Adriana, wir freuen uns mehr über deine Arbeit und die deiner Kolleg*innen zu erfahren! Lass uns also loslegen! Burg Hülshoff ist der Geburtsort der deutschen Poetin Annette von Droste-Hülshoff. In der heutigen Zeit würden wir sie als femistisch und woke bezeichnen. Welchen Einfluss haben ihre Gedanken auf eure Arbeitsausrichtung heute?

Im CfL greifen wir die Themen, Werte und Ideen Drostes auf und denken sie im Heute. Sowohl ihre Neugier und Mut sich in einer Männerwelt durchzusetzen, ihre Leidenschaft für die Lyrik und Künste, als auch die Affinität für das Sammeln spiegeln sich in unserer Arbeit wider. Drostes Gedanken bieten uns einen historischen Kontext, der es uns ermöglicht, gegenwärtige gesellschaftliche Fragestellungen zu reflektieren und zu diskutieren.

Ihr habt für das Jahr 2023 eine Klimabilanz erstellt bzw. befindet euch gerade im Bilanzierungsprozess. Damit ist ein wichtiger Teil für eure Nachhaltigkeitsstrategie gelegt. Was bedeutet Nachhaltigkeit für das CfL?

Nachhaltigkeit spielt in unserer Programmgestaltung eine zentrale Rolle. Wir integrieren ökologische, soziale und ökonomische Aspekte in unsere Programme und streben an, unsere CO2-Emissionen auf Netto-Null zu reduzieren.
Nachhaltiges Arbeiten ist in unseren Betriebsstrukturen fest verankert. Als Kulturinstitution verstehen wir es als unsere Aufgabe, stetig zu erforschen, wie wir auf die Klimakrise reagieren und Lösungsansätze entwickeln können.

Habt ihr ein kleines (oder großes) nachhaltiges Erfolgserlebnis oder ein Projekt, von dem ihr uns und den Leser*innen gerne berichten würden?

Wir haben unsere Nachhaltigkeitsstrategie bereits 2021 auf den Weg gebracht und seitdem verschiedene Maßnahmen umgesetzt. Wir freuen uns, darauf, dass wir eine denkmalverträgliche Heizungsanlage gefunden haben und bald einbauen können. Außerdem gibt es eine für die Stiftung verbindliche Beschaffungsrichtlinie, die maßgeblich dazu beitragen soll, den Einkauf der Stiftung, aber auch der verschiedenen Vertragspartner*innen zu regeln und nachhaltiges Einkaufen zu schulen.

Um Projekte der Nachhaltigkeit und Transformation durchzuführen, braucht es Verbündete. Mit welchen Vereinen, Initiativen, Projekten oder Firmen kooperiert ihr und was könnt ihr uns über die Zusammenarbeit berichten?

Wir sind Teil des Projektes Klimaanpassung im Kulturbetrieb der Kulturstiftung des Bundes. Im Rahmen des Netzwerks GegenwartsErde kooperieren wir inhaltlich im Bereich Nachhaltigkeit mit dem Spreepark ArtSpace Berlin, dem Fritz-Hüsner-Institut Dortmund, brut Wien, dem LCB Berlin, dem Theaterkollektiv Club Real, dem Brücke Museum Berlin, dem Festival Poetica und den Lettreetagen Berlin zusammen.

Vielen Dank Adriana. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und heißen euch noch einmal ganz herzlich Willkommen im Team!