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Zeppelin Museum Friedrichshafen tritt Museums For Future bei

Zeppelin Museum mit Zeppelin NT © Zeppelin Museum, Foto: Späth

„Mit der neuen Museumsdefinition wurde die Umsetzung einer wirksamen Nachhaltigkeitsstrategie für Museen verpflichtend. Wir wollen uns in das globale Netzwerk von Museums for Future einbringen, um dieser wichtigen Aufgabe gerecht zu werden“, sagt die Direktorin des Museums, Dr. Claudia Emmert.

Über das Zeppelin Museum

Das Zeppelin Museum Friedrichshafen vereint Innovation, Technik und Kunst am Ufer des Bodensees: Die weltweit größte Sammlung zur Luftschifffahrt tritt mit einer Kunstsammlung vom Mittelalter bis zur Gegenwart in den Dialog. Die interdisziplinär ausgerichteten Wechselausstellungen und ihr Begleitprogramm knüpfen an zentrale Diskurse der Gegenwart an und prägen das Museum, das sich als offener, inklusiver, multiperspektivischer und (selbst-) kritischer Ort ansieht, an dem gesellschaftspolitische Debatten geführt und mitgestaltet werden.

Bis 2040 strebt das Zeppelin Museum an, klimaneutral zu werden und dabei nach dem Prinzip „Vermeiden statt Kompensieren“ vorzugehen. Das Museum hat sich in seiner Nachhaltigkeitsstrategie dazu verpflichtet, seine Systeme, Werte und Programme kontinuierlich zu überprüfen, um Wege zu finden, wie diese anpassungsfähiger, verantwortungsbewusster und umweltfreundlicher werden können. Für den dringend notwendigen ökologischen Wandel sollen die Stimmen der beteiligten Künstler*innen verstärkt und die Besucher*innen aktiviert werden.
Rekonstruktion © Zeppelin Museum, Foto: Alexander Fischer

Klimaprojekte und Aktivitäten

Das Zeppelin Museum arbeitet seit 2019 an der Verringerung seines ökologischen Fußabdrucks. Die intensive Auseinandersetzung mit den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit begann im Jahr 2021 mit der Gründung der „AG Nachhaltigkeit“, die zu dieser Zeit aus einem*r Vertreter*in jeder Abteilung des Museums bestand. Um die Arbeit der AG durch Fachwissen zu legitimieren, absolvierte Frauke Stengel, Marketingreferentin im Zeppelin Museum, die Weiterbildung „Transformationsmanagerin Nachhaltige Kultur“ des Aktionsnetzwerks Nachhaltigkeit und fungiert seither als Nachhaltigkeitsbeauftragte. Parallel haben sich die Mitglieder der AG nicht nur im Museumssektor im Bereich Nachhaltigkeit vernetzt, sondern auch verstärkt im Tourismus. Das Zeppelin Museum bringt sich dabei aktiv in die Bemühungen ein, den Bodensee zu einer nachhaltigen Destination zu transformieren und engagiert sich zudem im „Netzwerk nachhaltige Mobilität am Bodensee“.

Energieaudits werden im Zeppelin Museum seit vielen Jahren regelmäßig durchgeführt, zuletzt im Jahr 2019. Die daraus resultierenden Daten zum Strom- und Wasserverbrauch sowie zur Heizung und Klimatisierung flossen in die erste Klimabilanz des Hauses ein, aus der hervorging, dass die Mobilität der Exponate, Mitarbeiter*innen und Besucher*innen für den größten Teil der CO2e-Emissionen des Museums verantwortlich ist. An zweiter Stelle folgt der Bereich Energie, also die Klimatisierung, Heizung und Stromversorgung des Gebäudes. Ebenso entsteht durch den Materialaufwand, der für die Wechselausstellungen des Museums betrieben wird, ein enormer CO2e-Ausstoß durch Abfall. Diesen drei Bereichen wurde daher die höchste Priorität im Transformationsprozess eingeräumt. Die Bilanzierungen der Jahre 2021 und 2022 ergaben die gleichen Schwerpunkte und Handlungsfelder.

Ein wichtiger Teil der Nachhaltigkeitsstrategie ist deshalb auch die möglichst klimafreundliche Umsetzung der Wechselausstellungen des Museums. Als eines von fünf Museen wurde das Zeppelin Museum mit der aktuellen Wechselausstellung „Into the deep. Minen der Zukunft“ im Fonds Zero der Kulturstiftung des Bundes gefördert, der sich gezielt an klimaneutrale Projekte richtet. Alle Bereiche des Ausstellungskonzepts wurden durch Nachhaltigkeitskriterien optimiert, sodass sich so gut wie alle Elemente der Architektur, Druckmaterialen und Vermittlungsbereiche recyceln lassen und die Entstehung von Müll weitestgehend vermieden wird. Die Deutsche Bodensee Tourismus GmbH hat daraufhin die Ausstellung als „echt nachhaltiges Erlebnis“ ausgezeichnet. 2023 teilte sich das Zeppelin Museum außerdem mit den Bodensee Schifffahrtsbetrieben (BSB) den „Innovationspreis Bodensee23“ in der Kategorie Nachhaltigkeit. Die Verleihung öffnete den Dialog für das gemeinsame Projekt „Solarhafen“, bei dem durch die optimale Nutzung umliegender Dächer und die Beschattung des Hafens mit Photovoltaik-Panels beide Institutionen energieautark werden wollen.

Im Frühjahr 2023 wurde das Zeppelin Museum als national bedeutsame Kultureinrichtung im Programm „Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Deutschland“ (INK) des Bundes für die Installation einer Photovoltaik-Anlage und die Umrüstung der Ausstellungsbeleuchtung auf LED gefördert. Ab Oktober 2023 werden sämtliche Bereiche des Museums im laufenden Betrieb sukzessive auf LED-Beleuchtung umgerüstet.

Mit der Museums for Future-Partnerschaft möchte sich das Zeppelin Museum aktiv in den Austausch mit anderen Museen innerhalb des globalen Netzwerks einbringen, um weitere gemeinsame Projekte anstoßen und durchführen zu können. Denn mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie hat sich das Zeppelin Museum auch das Ziel gesetzt, die gesellschaftliche Wirksamkeit des Museums zu stärken.

Aktuelle Informationen zum Museum gibt es unter:

https://www.zeppelin-museum.de/
https://www.instagram.com/zeppelinmuseum/
https://twitter.com/ZeppelinMuseum
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