MFF Germany

Hinter den Kulissen #1 Ehrenamtlich aktiv bei MFF. Ben im Interview

Vielleicht wusstet ihr es schon (vielleicht auch nicht), aber bei Museums for Future (MFF) engagieren sich nicht nur museale Institutionen, sondern auch unabhängig von diesen motivierte Museumsmenschen – Studierende, Restaurator*innen, Museumspädagog*innen, Kurator*innen und viele mehr.

Ohne diese Menschen wäre die Arbeit von MFF nicht möglich und deshalb möchten wir euch diese tollen Menschen vorstellen! Dabei fragen wir nach ihren Motivationen, welche Aufgaben sie übernehmen und was sie bisher aus ihrem Engagement mitgenommen haben.

Vor allem möchten wir euch aber zeigen, dass bereits ein paar wenige engagierte Menschen ganz schön was bewegen können. Diesen Monat stellen wir euch einen unserer neuesten ehrenamtlichen Mitstreiter vor: Ben Falkenberg. Interviewt wird Ben von Anna Krez, mit der das deutsche Chapter von MFF 2021 begann.


Anna: Lieber Ben, du hast dich entschieden, dich bei MFF zu engagieren. Willkommen im Team! Jetzt brennen uns natürlich ein paar Fragen unter den Fingernägeln: Wir und unser Publikum möchten dich gerne näher kennenlernen. Lass uns mit ein paar kurzen (und knackigen) Fragen gemeinsam warm werden…

Zum Einstieg: Kurz und Knackig

Anna: Was ist dein Lieblingsort in der Natur und warum?

Ben: Salut, schön dabei zu sein. Als erstes fällt mir dabei der kleine Abhang mit dem Bach hinter dem Haus meiner Eltern ein. Ich habe die Besonderheit des Ortes erst viel zu spät entdeckt, weil dort kein Weg hin führt und man quer durch den Wald laufen muss. Aber es ist so traumhaft mit lauter alten Bäumen, kleinen Lichtungen und den ganzen Blumen im Frühling.

Anna: Mit was für Arten von Museen beschäftigst du dich “normalerweise”?

Ben: Ich habe mich in den letzten Jahren vor allem mit Kunstmuseen und Ausstellungshäusern beschäftigt. In meinem Studium waren vor allem nachhaltige Entwicklung und Ästhetik mein Fokus. Ich denke, Kunst kann ein guter Anziehungspunkt und Kommunikationsgegenstand sein, über den wir als Gesellschaft über Lösungsansätze unserer Zukunft ins Gespräch kommen.

Anna: Super! Danke dir. Jetzt kommen wir zu den harten Fragen. Wir sind aufgewärmt – wenn das nicht schon die sommerlichen Temperaturen im September geschafft haben.

Kultur und Klima

Anna: Wann hast du dich entschieden, aktivistisch etwas gegen die Klimakrise zu tun?

Ben: Ich war auf Klimaprotesten, seit ich 15 oder 16 Jahre alt war – also auch schon 10 Jahre her. Ich weiß gar nicht mehr, warum ich dort hingegangen bin. Ich hatte keine Freunde oder Familienmitglieder, die sich in dieser Richtung engagiert hatten. Ich denke, für mich war einfach klar, dass wir auf unserem derzeitigen Kurs auf eine Katastrophe zusteuern und ich war neugierig zu sehen, wie etwas verändert werden könnte.
Klimastreik-Demo 2023 in Berlin

Anna: Was motiviert dich, dich für MFF zu engagieren?

Ben: In den letzten Jahren wollte ich mich schon länger aktiv für Klimaschutz engagieren und ich hatte auch schon häufiger in verschiedene Gruppen hinein geschnuppert. Ich hatte nur dann schnell festgestellt, dass es für mich wichtig war, dass in den Institutionen selbst etwas bewirkt wird. Bei MFF konnte ich diese Motivation für den Wandel finden.

Anna: Magst du unseren Leser*innen erzählen, welche Aufgaben du jetzt bei MFF übernimmst?

Ben: Ich bin derzeit im Team des institutionellen Netzwerks, das bedeutet, dass wir uns um die Kontaktpflege und das Wachsen von MFF kümmern. Ich helfe dem Team jedoch auch bei generell anfallenden Aufgaben. Gerade beschäftige ich mich zum Beispiel mit der Einführung eines Veranstaltungskalenders, der in den folgenden Wochen auf unserer Website und im Newsletter veröffentlicht werden soll.

Anna: Welche Bedeutung hat die Arbeit von Museen in der Klimakrise für dich?

Ben: Museen haben in der Klimakrise für mich vor allem Bedeutung als Orte der Vermittlung. Nicht nur von künstlerischen Intentionen oder geschichtlichen Hintergrundwissen, sondern vor allem von unterschiedlichen Perspektiven und Meinungen. Wir sehen gerade auf eine dramatische Weise, dass die Auswirkungen des Klimawandels immer spürbarer werden und sich gleichzeitig die Gesellschaft immer weiter zu polarisieren scheint. Ich denke, als öffentliche Orte sollten Museen mehr Raum zum Aufeinander- und Zusammentreffen bieten. So könnten sie es schaffen, ein Stück weit mehr Verständnis füreinander zu schaffen und so im idealen Fall Lösungsansätze zu finden.

Anna: Gibt es für dich Ausstellungen oder Projekte in Museen, die die Klimakrise sehr gut thematisiert haben?

Ben: Ich fand das Projekt Morgen im Haus der Brandenburgischen Preußischen Geschichte (Januar bis Juni 2022) sehr gut gelungen, auch wenn der Klimawandel nicht alleiniges Thema war. Vielleicht ist das ja genau das, was man als Narrativ heute braucht: Klimakrise als Teil des großen Ganzen und gleichzeitig auch als etwas zu sehen, das eine*n an vielen Stellen persönlich betrifft... Der Fokus der Ausstellung war vor allem herauszufinden, was der Gesellschaft für die Zukunft wichtig ist. Es fand eine starke Einbindung verschiedener Vereine und anderer Gruppen statt, wodurch man darstellen wollte, was für Sorgen und Wünsche man bei diesem Thema teilt. Ich fand Morgen stellte einen fantastischen Ansatz dar, der zeigte, wie Museen einen breiten Dialog über die Fragen der Zukunft erzeugen können.

Anna: Was würdest du jemandem sagen, der noch überlegt, wie er oder sie auch was tun kann?

Ben: Aus der Komfortzone rauskommen! Je mehr wir jetzt die Zeit einfach verstreichen lassen und dabei nichts tun, umso schneller wird dieser Lebensstandard passé sein. Jede kleine Handlung ist wichtig! Für mich persönlich hat der Beitritt zu einer Organisation wie MFF geholfen zu erkennen, wie ich aktiv werden und Beiträge gegen die Klimakrise und für Klimagerechtigkeit leisten kann.


Möchtest auch du dich bei MFF engagieren? Dann melde dich bei uns unter:
Instagram: @museumsforfuture
E-Mail: germany@museumsforfuture.org
Hinter den Kulissen